Megafasching 2019
Bierpipeline und Sportpalast – Wonsees feiert Baustellenfasching
Auf der „Gemaa“ in Wonsees zerbricht man sich den Kopf. Welche Baufirma soll den Zuschlag bekommen für den Abriss des alten Sportheims und den Bau eines neuen Sportpalasts? Auf die Ausschreibung bewerben sich Firmen wie „Bob der Baupfuscher und Presslufthammer Bernhard“, die Österreicher „Niedermocher“ oder die Damentruppe „Die Wrecking Balls“. Während Gemeindediener Holger Taubmann, gespielt von Holger Münch aus Gelbsreuth, einem schrägen Bewerber nach dem anderen den Laufpass gibt, kugelt sich das Publikum vor Lachen.
Wie jedes Jahr war der Saal des Gasthofs „Zur Krone“ in Wonsees auch am Samstag wieder prall gefüllt - mehr als 160 Faschingsgäste ließen sich das neue Stück der Megafaschings-Äktschntruppn nicht entgehen. Seit 21 Jahren unterhalten zahlreiche Hobby-Darsteller rund um Äktschntruppnleiter Michael Wölfel (46) die Zuschauer mit selbst ausgedachten Kabarett- , Gesangs- und Tanzeinlagen. „Wir sind einfach Leute die Spaß haben am Spaß machen“, erklärt Wölfel, der sich gemeinsam mit seinem Team Lieder und Texte zu aktuellen Themen ausdenkt. Von Männerbalett und Schuhplattler über Schlagershow mit Dieter Bohlen bis hin zu Traumschiff Surprise. Jedes Jahr macht sich die Megafaschings-Äktschntruppn auf‘s Neue an‘s Proben und stellt innerhalb nur weniger Monate ein abendfüllendes Bühnenprogramm auf die Beine. In den Pausen zwischen den Akten können die Gäste zu Livemusik tanzen oder der Bar einen Besuch abstatten.
Der traditionelle Sportlerfasching der Spielervereinigung (SpVgg) Wonsees ist mittlerweile über das Gemeindegebiet hinaus bekannt. Das war nicht immer so. Ende der 1990er Jahre erlebte der Lokalfasching eine Flaute. „Wir haben uns gedacht, da müssen wir was machen“, so Wölfel. Zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern dachte er sich ein Showprogramm aus. Das Megafasching-Konzept ist bis heute ein voller Erfolg und das Engagement in der Gemeinde groß. Dieses Jahr spielten 18 Hobby-Darsteller im Alter von Anfang 20 bis Mitte 60 Rollen wie die Architektin „Aschi Aschenbrenner“, den Sicherheitsbeauftragten „Ecksi Dent“ oder die „Holzmichelle“.
Eine besondere Rolle kam Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner zu. Er spielte sich selbst. Pöhner, langjähriges Mitglied der SpVgg Wonsees, war schon von Anfang an bei der Megafaschings-Äktschntruppn dabei. Er nimmt das Thema „Baustelle“ mit Humor. Immerhin hat es einen wahren Kern. Im März soll es losgehen mit den Bauarbeiten am alten Sportheim und der Turnhalle in Wonsees. „Das ist ein Thema, das viele Menschen in der Gemeinde bewegt. Wir wollten es einmal spaßig auf die Schippe nehmen“, so Pöhner. Generell seien die Wonseeser Faschingsauftritte etwas Besonders und eine „überragende Bereicherung für das Gemeindeleben“.