Taubmannbrunnen am Marktplatz
Auf dem Marktplatz in Wonsees steht ein Denkmal für den wohl berühmtesten Sohn der Gemeinde. Friedrich Taubmann, Professor an der Universität Wittenberg, gehörte zur Prominenz des 17. Jahrhunderts. Er machte sich durch literarischen Scharfsinn, Humor und Schlagfertigkeit einen Namen. Nur hat er seine Werke in Latein geschrieben, sodass er heute vor allem unter Experten bekannt ist.
Sandsteinbüste und Sitzbücher
Gestaltet hat den Brunnen der Hollfelder Künstler Christian Degen im Jahr 2001. Die Büste, die auf einer Sandsteinsäule über dem Auslauf thront, basiert auf einem Kupferstich aus dem wohl bekanntesten Werk des Dichters, der „Taubmanniana“. Rund um den Brunnen sind Sitzmöglichkeiten in Form von Büchern angebracht. Auf dem Brunnenrand liegt ein aufgeschlagenes Buch. Es enthält eine Messingtafel mit Informationen zu Taubmann.
Taubmanniana
Die Sammlung enthält Gedichte, witzige Einfälle, Aussprüche und Schwänke aus dem Studentenleben. Als sie 1702 bis 1746 zum Bestseller wurde, war Taubmann schon lange tot. Er starb am 24. März 1613 mit 48 Jahren. Doch wusste er bereits damals, ein gutes Werk getan zu haben. Er sagte: „Die Maden müssen auch einmal etwas Gutes haben.“
Biografie
Friedrich Taubmann wurde am 15. Mai 1565 in Wonsees geboren. Mit zwölf Jahren besuchte er die Lateinschule in Kulmbach, wo man seine Begabung erkannte und ihn ab 1582 als Stipendiat an die Fürstenschule in Heilsbronn schickte. 1592 bekam er ein Stipendium an der Universität Wittenberg, eine der größten und angesehensten Universitäten Europas. 1595 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Poesie, den er bis zu seinem Tod inne hatte. Seine Improvisationskunst bescherte ihm am sächsischen Hof den Titel „kurzweiliger Rat“. Heute würde man ihn wohl als Kabarettisten bezeichnen.
Anekdote
Ein Höfling mokierte sich über den kräftigen Taubmann: „Habt Ihr aber große Hände. Die würden sich gut zum Dreschen eignen. Taubmann reichte ihm seine Pranke: „Sehr richtig, ich habe ja den Flegel schon in der Hand.”
Fastnachtsepos
1592 veröffentlichte Taubmann den ersten deutschen Fastnachtsepos Bacchanalia, neu aufgelegt lateinisch/ deutsch vom Mattes Verlag Heidelberg im Jahr 2018 mit dem Titel „Von Fastnachtsküchlein, Narren und Trinkgelagen.”